"Der erste Teil des Buches behandelt die aus verschiedenen Quellen zusammengetragenen Untersbergsagen. Aus den alten Handschriften des 18. Jahrhunderts stammt die Unterteilung in die Kaisersagen, eingeflochten in die Geschichte von Lazarus Gitschner im Untersberg, und die Volkssagen, auch "Zeugnisse über die Untersberger" genannt. Die Kaisersagen beruhen auf einer mittelalterlichen Wandersage und handeln von verschiedenen, samt Gefolge in den Berg entrückten Herrschern (Karl der Große, Friedrich I Barbarossa, Karl V usw.) und werden ergänzt mit Prophezeiungen und der Beschreibung der letzten Schlacht am Ende der Zeiten beim Walser Birnbaum. Die bis auf die Mythologie der Keltenzeit zurückreichenden Volkssagen handeln vom Wirken und von der Art der "Untersberger", von mythischer Wesen wie Wildfrauen, Zwergen, Riesen, Holz- und Moosleuten und vom Wilden Heer, der Wilden Jagd und sagenhaften Goldschätzen im Untersberg.
Im zweiten Teil werden die seit 150 Jahren laufenden wissenschaftlichen Untersuchungen und Interpretationen der Untersbergsagen allgemein verständlich zusammengefasst. Ausgehend von der Natur des Sagenberges mit seinen Schauplätzen und Landschaften, leitet eine Sammlung von historischen und politischen Anekdoten sowie Beschreibungen von Naturschauspielen über zum historisch belegten Umfeld der Kaisersagen. Die Beschreibung der Ursprünge und Hintergründe der Kaiser- und Volkssagen wird ergänzt mit deren Veränderungen und propagandistischer Verwendung in der Zeit des Deutschen Nationalismus bis hin zum Nationalsozialismus. Abschließend wird das Wirken der Sagen in Kunst und Alltag vorgestellt." (Rückeinband)