Die Martinskirche in Zainingen. Sie diente in früheren Zeiten mit ihrer mächtigen Kirchhofmauer - aus dem Jahre 1559 - als Schutz für die Anwohner und durchreisenden Kaufleute.
Blick über die Hüle (Für ein interaktives Panorama auf das Bild klicken.)
Tafel an der Zaininger Hüle
„Vor etwa 20 Millionen Jahren rissen durch Spannungen in der Erdkruste tiefreichende Spalten in den Gesteinen Südwestdeutschlands auf. Im Raum Urach-Kirchheim reichten sie bis zu einem in der Tiefe lagernden Magmaherd hinab. Die im Magma enthaltenen Gase schossen in den Spalten empor und rissen Magmatropfen - die schnell zu Tuff erstarrten - und Nebengesteinsbrocken - Gneis, Keupertonstein, Jurakalk, u. a. - mit. Dieses Lockermaterial fiel in weitem Umkreis um die Ausbruchsstellen nieder. Bei der eruptiven Fördertätigkeit wurden die schmalen Spalten vielerorts zu Vulkanschloten erweitert. So geschah es auch an dieser Stelle. Als die vulkanische Tätigkeit schließlich wieder nachließ, blieb der Tuff in den Förderkanälen stecken und von den Seiten her rutschten Nebengesteinsschollen in den Schlot. Im Krater über dem Schlot sammelte sich dann auf den wenig wasserdurchlässigen Tuffen das Niederschlagswasser. Es entstand ein See- eine »Hüle«. Da in den umgebenden, kluftreichen Kalken das Wasser sogleich in die Tiefe versickert, waren die Kraterseen in der wasserarmen Weißjuralandschaft ein begehrter Mittelpunkt von Ansiedlungen. Im Laufe der Zeit verlandeten die meisten dieser Seen, die Zaininger Hüle ist eine der letzten. Bis zum Bau der Albwasserversorgung im Jahre 1921 war die Hüle als Viehtränke und Brauchwasserreservoir lebenswichtig für das Dorf. Sie war, ist und bleibt ein Charakteristikum für Zainingen.“
Die Hüle entwässert in nördlicher Richtung in die am Rande des Ortskerns gelegene Hölloch-Doline. Früher wurde diese Doline auch für die Abwässer der ehemaligen Kläranlage Zainingen genutzt. Markierungsversuche erbrachten eine Verbindung zum Blautopf. (vgl. Binder 2003 und Goldscheider 2013)