Donauversinkungen
Schon Anfang des 18. Jahrhunderts wurde ein Zusammenhang zwischen den Donauversinkungen und dem Aachtopf vermutet. Die erste vollständige Versinkung ist auf 1874 datiert. Der entsprechende Nachweis wurde allerdings erst 1877 erbracht als der Geologe Adolf Knop 10kg Uranin, 20t Salz und 1200kg Schieferöl in die Schlucklöcher einbringen lies. Nach 60h konnten alle drei Substanzen im Aachtopf nachgewiesen werden. Weitere Markierungsversuche verfestigten dieses Ergebnis. Hierbei konnten auch weitere Quellen und Bohrbrunnen im Hegau ermittelt werden in denen das Donauwasser wieder "auftaucht". So zum Beispiel auch im Tiefbrunnen Beuren an der Aach der Singener Wasserversorgung.
Immer wieder kam es durch die steigende Zahl an Vollversinkungstagen – Rekord im Jahr 1921, mit 309 Versinkungstagen – zu Streitigkeiten. Durch das fehlende Donauwasser konnten z.B. Mühlen und Wasserkraftwerke nicht betrieben werden. Auch fehlte der Vorfluter für die Abwässer, was machen trocken gefallene Teile der Donau zu einem stinkenden Morast machte.
Durch ein Stauwehr bei Immendingen (damals Baden) wurde ein großer Teil des Wassers zurückgehalten um es über die Versinkungsstellen dem Aachtopf (auch Baden) zukommen zu lassen. Den Anliegern wurde verboten die Versinkungsstellen auf Badischem Gebiet zu verstopfen. Die nachfolgenden von der Donau durchflossenen Württembergischen und Preußischen (Hohenzollernsche Lande) Gebiete fielen somit trocken. Baden verlangte zudem von Württemberg die Unterlassung der Wasserentnahme für ein neues Kraftwerk bei Fridingen. Das Land Württemberg wandte sich nach erfolglosen Verhandlungen daraufhin an den Staatsgerichtshof. Dieser entschied im Juni 1927, dass das Land Baden die vorgenommen Maßnahmen, die zu einer verstärkten Versinkung führten, beseitigten müsse. Württemberg hingegen wurde verpflichtet die Versinkungsstellen auf seinem Gebiet offen zu lassen.
Erst 1963 - nach dem die Gebiete 1952 im Südweststaat Baden-Württemberg aufgegangen waren - konnte eine Einigung erzielt werden. Das Wasser wird über einen Stollen im Möhringer Berg zeitweise um die Versinkungsstellen herumgeleitet. Ein weiterer Stollen, parallel zum Eisenbahntunnel zwischen Fridingen und dem Kloster Beuron, wurde bereits zwischen 1915 und 1923 für das Wasserkraftwerk Fridingen gebaut. Das gesamte Wasser der Donau und Bära wird hierdurch – bis auf eine geringe Restmenge - um der Fridinger Donauschleife mit ihren Versinkungsstellen – herumgeleitet. Allerdings wird die Donau unterhalb Fridingens aufgestaut, so dass die dortigen Versinkungsstellen das ganze Jahr über mit Wasser versorgt werden. Probleme durch die Umgehungs- und Aufstaumaßnahmen ergeben sich allerdings in neuerer Zeit bei der Renaturierung dieser Bereiche.
Eine weitere Umleitung von Donauwasser wurde 1970 im Staatsvertrag zwischen Bayern und Baden-Württemberg zur Sicherung der Landeswasserversorgung von Baden-Württemberg gefordert und im Jahr 2010 in einem Planfeststellungsbeschluss des Landkreises Tuttlingen bis 2032 erneut festgelegt